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Der „erstaunliche“ Tag der offenen Tür am RSG

Bereits der griechische Philosoph und Universalgelehrte Aristoteles hatte erkannt, dass der Ursprung aller menschlichen Bildung im Staunen begründet sei. Diesem Grundsatz gemäß lud die Schulfamilie des RSG zum traditionellen Tag der offenen Tür ein und gab den zahlreichen Besuchern auf vielfältige Weise Grund zum Staunen. Denn die „Schumanisten“ präsentierten den künftigen Gymnasiasten und deren Eltern eine breite Palette der am RSG gebotenen Unterrichts- und Wahlfächer, sowie der über den eigentlichen Unterricht hinausgehenden Fördermöglichkeiten. Auch demonstrierte das vielfältige Programm eindrucksvoll, dass die Schülerinnen und Schüler am RSG im Mittelpunkt jeder schulischen Aktivität stehen:

So „rockten“ gleich zu Beginn die Bläsergruppe und die schulische Bigband unter Leitung von Roland Polzer und Florian Simeth die Gäste zu den Klängen einiger Rockballaden wie „Skyfall“ oder „We will rock you“.

Umrahmt von diesen Attraktionen gab Schulleiter Günter Habel einen Überblick über das Schulprofil unter fachlichen und sozialen Aspekten: Das RSG legt – neben der intellektuellen Bildung – größten Wert auf die Schaffung einer warmherzigen Atmosphäre. Die pädagogische Arbeit ist daher gemäß dem Grundsatz Pestalozzis „Mit Kopf, Herz und Hand“, der das Leitbild der „Schumanisten“ ist, geprägt von einem anregenden, modernen Unterricht, der in angstfreier und vertrauensvoller Umgebung die Schüler zu fördern versucht. Gerade die Persönlichkeitsbildung stellt dabei einen zentralen Bereich der Ausbildung dar, da es Ziel des Gymnasiums ist, die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zu selbstständigen und engagierten Erwachsenen zu unterstützen. Daher bemüht sich das RSG gerade in den ersten Tagen, Wochen und Monaten, den neuen Schülern das Hineinwachsen in die Schulfamilie zu erleichtern und an der neuen Schule „heimisch“ zu werden. Aus dem breiten Repertoire der Hilfestellungen führt Schulleiter Habel die Betreuung durch die Tutoren und den Einsatz eines Erlebnispädagogen als wichtige Bestandteile exemplarisch an.

Dass nicht nur Günter Habel „aus der Klasse 40 A“ von seinem Gymnasium überzeugt ist, demonstrierten die Fünftklässler, die unter dem Motto „Letztes Jahr war ich an deiner Stelle“ den interessierten Grundschülern Rede und Antwort standen. Sie schilderten, wie behutsam die neuen Schüler am RSG aufgenommen und an die neue Aufgabe „Gymnasium“ herangeführt werden. Natürlich erzählten sie auch von den Veränderungen, auf die man sich nach dem Übertritt einstellen muss. Doch seien diese, so die Fünftklässler, durch die herzliche Unterstützung der Mitschüler, der Tutoren und auch der Lehrkräfte problemlos zu bewältigen. So müsse man sich etwa erst daran gewöhnen, in jedem Fach einen anderen Lehrer zu haben oder öfter den Raum wechseln zu müssen. Aber nach ein paar Tagen „funktioniere das alles recht gut“.

Anschließend schilderte die ehemalige RSG-Schülerin und derzeitige Praktikantin Miriam Konrad, wie sehr sie ihre Zeit am RSG und die vielfältigen Betätigungs- und Erfahrungsmöglichkeiten wie Fahrten, Exkursionen, Austauschprogramme und natürlich auch den Unterricht genossen habe. Sie sei den künftigen Gymnasiasten gegenüber „etwas neidisch, weil diese die schöne anregende Zeit am Gymnasium noch vor sich haben“.

Zum Abschluss der Einführung ermutigte auch der Elternbeiratsvorsitzender Harald Jucht die Eltern der Grundschüler zum Übertritt an das Gymnasium, indem er von der Schulfamilie des RSG schwärmte und die Bereitschaft seines Gremiums unterstrich, sich zusammen mit der Elternschaft für die Belange der Schüler und ihrer Eltern einzusetzen.

Nach dem offiziellen Teil war nun die Zeit für die Besucher gekommen, die Informationen und Attraktionen, die in großer Zahl in den Klassenzimmern und Fachräumen für sie von den Fachschaften mit Unterstützung vieler freiwilliger Schüler vorbereitet waren, auf sich wirken zu lassen. In der Tat staunten sowohl Erwachsene als auch Kinder nicht schlecht über die kreativen Betätigungsmöglichkeiten. Dabei zeigten Eltern und Kinder stets aktiven Einsatz, um die ausgestellten Phänomene, Aufgaben und Spiele zu „begreifen“.

In den Räumlichkeiten der Fachschaft Latein und Griechisch bot sich die Gelegenheit, antike Spiele wie z.B. „Rundmühle“ auszuprobieren, an denen schon die alten Römer ihren Spaß gehabt hatten. Auch konnte man bereits Fühlung mit der Sprache Latein und der griechischen Philosophie aufnehmen. Darüber hinaus war es bei „Latein zum Anfassen“ möglich, seinen Namen in griechischen Buchstaben auf Papyrus oder Tonscherben zu schreiben, ein Mosaik zu legen oder in die Rüstung eines römischen Legionärs zu schlüpfen.

Ebenso gastfreundlich und weltoffen luden die am RSG unterrichteten modernen Weltsprachen Englisch, Französisch und Spanisch ein. Durch kreative Spiele und weitere Vorführungen vermittelten sie einen ersten Eindruck von der weiten Welt, die sich den Schülern durch diese Sprachen eröffnen wird, und unterstrichen so nachhaltig die Bedeutung, die der Kommunikation in der heutigen Welt zukommt. Hier konnte man durch landesübliche  Spezialitäten wie etwa selbstgemachte Crepes einen Vorgeschmack auf diese Fächer bekommen.

Einen Kernpunkt des Nachmittags bildete der je 20-minütige Schnupperunterricht in den Fächern Latein und Englisch. Denn so gewannen Schüler und Eltern einen ersten Eindruck von der Arbeit in diesen Fächern.

Die Naturwissenschaften boten ebenfalls ein staunenswertes Programm: So ließen die Physiker etwa Gabeln auf Zahnstochern schweben oder zeigten, wie man aus einfachsten Mitteln einen Motor bauen kann. Nicht weniger verzauberte die Fachschaft der „Mathemagie“. Hier konnten die Besucher die Magie der Zahlen erleben und magische Zahlenkombinationen knacken. In der Chemie besann man sich auf die alchemistischen Wurzeln des Faches und so wurden u.a. Cent-Stücke vergoldet. Zudem erstaunten Teebeutelraketen und die chemische Analyse alltäglicher Substanzen. Für weitere „zündende“ Effekte sorgte die Chemie-Show der Oberstufe.

Die Wirtschafts- und Rechtslehrer kredenzten in der „Wirtschaftsbar“ neben alkoholfreien Cocktails Informationen zum Wirtschaftszweig und präsentierten die im Rahmen des Unterrichts verwirklichten, preisgekrönten Projekte.

In der Geographie konnte man sogar Edelsteine gewinnen. Auch kam Hightech beim „Roboball“ zum Einsatz. Ein erster Einblick in die Welt der Programmiersprachen und der Textverarbeitung war in den voll ausgestatteten Computerräumen möglich.

Dass am RSG Kreativität großgeschrieben wird, demonstrierte nicht nur der musikalische Willkommensgruß. Herr Simeth und Herr Polzer stellten interessierten Schülern die Bläserklasse und die entsprechenden Instrumente vor. Ebenso trug die Fachschaft Kunst durch ausgestellte Kunstwerke zum abwechslungsreichen Bild der Schule bei. Weitere Einlagen waren das synästhetische Improvisationsstück „Hohe Bögen“, das im Zusammenspiel des P-Seminars „#grenzgeschichten“ und des Schulorchesters entstanden war, oder das pantomimische Stück der Theaterklasse 5, in dem das Thema „Angst“ umgesetzt wurde.

Zudem wurden im Unterricht der Ganztagsklassen 5a und 6a erstellte Hörspiele und Trickfilme präsentiert. Die Fachschaft Geschichte brachte den Kindern die Welt der alten Ägypter näher und die Fachschaft Deutsch entführte die Kinder in der schuleigenen Bibliothek durch ein literarisches Memory in die faszinierende Welt der Jugend- und Kinderbücher. Das Angebot der Fachschaft Sport stand ganz im Zeichen des Phänomens „Ball“, dem sich die Kinder begeistert in den verschiedensten Übungen näherten. Aus dem weiteren Angebot des RSG sind der Imkerei-Kurs und die Schulsanitäter zu nennen, die ihren kompetenten und wichtigen Dienst durch praktische Einsatzübungen unter Beweis stellten.

In der Pausenhalle informierte das Hausmeisterehepaar Engl über die Mittagsverpflegung. Zudem hatte die SMV einen Kaffee- und Kuchenverkauf, das Bistro „Chez Robert“, organisiert, wo sich die Gäste ein wenig erholen und die vielfältigen Eindrücke auf sich wirken lassen konnten.

Während des Nachmittags präsentierte Schulleiter Günter Habel speziell für die Eltern das RSG und seine Unterrichtsangebote: So haben Schüler vielfältige Möglichkeiten der Ausbildung, da das RSG einen wirtschaftswissenschaftlichen, einen neusprachlichen und einen humanistischen Zweig führt.

So können die Schüler in der 5. Klasse wählen, ob sie mit Latein oder Englisch beginnen wollen. Als zweite Fremdsprache folgt in der 6. Klasse Englisch bzw. Latein. Gleichwohl hob Direktor Habel die Vorzüge von Latein als erster Fremdsprache hervor, da es von Anfang an genaues Arbeiten erfordere, die Schüler an das wissenschaftliche Vorgehen heranführe und als „Basissprache Europas“ das Erlernen weiterer Sprachen erleichtere. Unabhängig von der Fächerwahl sei natürlich die Bereitschaft zu lernen die Basis jeden schulischen Erfolgs.

Während der Unterricht am Wirtschafts-Zweig in engem Kontakt zur ökonomischen Praxis steht, repräsentiert das Französische eine Weltsprache, die eine wichtige Stellung einnimmt. Dagegen ist Griechisch über das rein Sprachliche hinaus auch als Persönlichkeitsbildung zu verstehen. Außerdem ist es möglich, nach der 9. Klasse Spanisch als spät beginnende Fremdsprache zu erlernen.

Zudem präsentierte Habel das am RSG praktizierte Konzept Mental-Top, das über die Bausteine „gehirngerechte Ernährung“, „rechtzeitiges Trinken“, „Bewegung“, „Visualisierung“ und „mentale Aktivierung“ die Versorgung und Leistungsfähigkeit des Gehirns optimieren will.

Nähere Informationen zu diesem Konzept wie auch zum ebenfalls am RSG installierten Modell der „gebundenen Ganztagsklasse“ konnten interessierte Eltern und Schüler während des gesamten Nachmittags bei der stellvertretenden Schulleiterin Angela Schöllhorn in den Räumlichkeiten der Ganztagsklasse erhalten. Daneben besteht die Möglichkeit der „offenen Ganztagsschule“, in der Schüler von Montag bis Donnerstag an den Nachmittagen gefördert werden. Die Anmeldung zu diesen Angeboten erfolgt bei der Einschreibung.

Während der gesamten Veranstaltung standen die Schulleitung mit Direktor Günter Habel, der Stellvertreterin Angela Schöllhorn, dem Mitarbeiter im Direktorat Harald Pröm sowie der Elternbeirat den Gästen für Fragen zur Verfügung.

Wer sich für das Robert-Schuman-Gymnasium entscheidet und im kommenden Schuljahr übertreten will, kann sich im Zeitraum vom 11. bis 15. Mai 2015, täglich von 8.00 bis 17.00 Uhr, im Sekretariat anmelden. Der Probeunterricht findet heuer vom 19. bis 21. Mai 2015 zentral am Robert-Schuman-Gymnasium statt.

Autor: Dr. Paul Schrott

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