Dabei lebt der Sozialkundeunterricht gleichermaßen von Aktualität und von historischen Rückbezügen; die Vernetzung mit anderen Disziplinen, insbesondere mit der Zeitgeschichte, ist ein wichtiges sozialkundliches Unterrichtsprinzip. Außerdem kommt dem Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler besondere Bedeutung zu, denn es werden Ereignisse und Entwicklungen thematisiert, welche sie unmittelbar oder mittelbar betreffen, vom lokalen bzw. regionalen und nationalen Geschehen hin zu europaweiten und weltpolitischen Vorgängen.
Die Schülerinnen und Schüler lernen zwischen Fakten und Meinungen zu unterscheiden und werden auf ihrem Weg zum mündigen, rational handelnden Staatsbürger unterstützt. So sollen sie einerseits in die Lage versetzt werden, selbstbewusst eigene Interessen zu vertreten, aber andererseits auch verantwortungsbewusst, konsensfähig und tolerant zu sein und sich in die Schulgemeinschaft und in die Gesellschaft zu integrieren.
In diesem Zusammenhang kommt auf der Werteerziehung im Fach Sozialkunde eine große Rolle zu. Sie gründet sich auf Demokratie, Frieden und Freiheit, Achtung der Menschenwürde sowie der Menschen- und Bürgerrechte sowie Ablehnung extremistischer Grundhaltungen. Konfliktfähigkeit und Kompromissbereitschaft werden durch die Einsicht in die Notwendigkeit von Kompromissen und die Lösung von Konflikten nach demokratischen Spielregeln gefördert. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler die Regeln für ein rationales Austragen politischer Konflikte kennen und beachten lernen und die Bereitschaft entwickeln, Kritik aufzunehmen und zu verarbeiten.
Ihrem politischen Bildungsauftrag versucht die Schule über den Unterricht hinaus durch Exkursionen und Fahrten zu den Gedenkstätten der nationalsozialistischen Verbrechen sowie in die Landes- und Bundeshauptstadt gerecht zu werden. Außerdem gehören Projektarbeiten, Besuche bei der kommunalen Verwaltung und im Landratsamt, Einladungen von Jugendoffizieren der Bundeswehr, von Landes- und Bundespolitikern zur regelmäßigen Unterrichtspraxis.
Zusammenfassend lässt sich das bildungspolitische Ziel des Faches Sozialkunde so charakterisieren, dass die Schüler zur staatsbürgerlichen Verantwortung erzogen werden und sich als „zoon politicon“, geprägt vom Geist der Freiheit, Demokratie und völkerverbindenden Verpflichtung, verstehen.