Die schumanistische Schulfamilie feiert europäisches Maifest
„Ein Leben ohne Feste ist wie eine lange Wanderung ohne Einkehr.“ Dieser Ausspruch geht auf den Philosophen Demokrit zurück, der nicht nur der Urvater der Atomlehre ist, sondern offenbar auch ein Freund des Feierns war. Und in der Tat Feiern verbindet – wer sollte das besser wissen als die alten Griechen? Schließlich herrschte nur in den Zeiten der panhellenischen Spiele wie etwa in Olympia eine allgemeine Waffenruhe im sonst von Krieg und Kampf geprägten Alltagsleben! Somit bildete sportlicher Wettkampf, Feiern und Frieden eine untrennbare positive Einheit.
An diese antiken Wurzeln des Feierns hat nun die Schulfamilie des humanistischen Robert-Schuman-Gymnasiums in Cham angeknüpft und sowohl im bayerischen als auch im europäischen Sinne interpretiert. Denn auch der Namensgeber der Schule, Robert Schuman (1886 – 1963) als einer der Väter der europäischen Einigung, hätte an diesem Fest seine Freude gehabt. Verband sich doch der antike sportliche Wettkampfgedanke mit dem Gedanken eines friedlichen Europas beim Aufstellen eines bayerischen Maibaums!
Dieser war von der Schacky`schen Guts- und Forstverwaltung gestiftet worden und wurde durch Soldaten der Bundeswehr fachkundig aufgestellt. Abschließend wurde der Maibaum mit zahlreichen Wappen verziert, die neben den Wappen des RSG, der Stadt Cham und des Landes Bayern auch die zahlreicher Länder, in denen das RSG Partnerschulen hat, zeigen.
Nach dem Aufstellen des Maibaums begann der offizielle Teil des Festes, als Schulleiter Günter Habel die vielen Freunde seines Gymnasiums begrüßte – Lehrer, Eltern und Schüler. Besonders freute sich die Schulfamilie über die Ehrengäste, die ihre Verbundenheit mit dem RSG durch ihr Erscheinen bekundeten. MdB Karl Holmeier, der Further Bürgermeister Sandro Bauer, Dr. Alois Plößl von der Brauerei Rhanerbräu, Herr Ossmann in Vertretung der Bundeswehr sowie der Vorsitzende des Fördervereins des RSG, Hans Gruber, waren gerne gekommen, um am RSG einzukehren und gesellige Stunden zu verbringen.
Das Organisationsteam dankte nicht nur den zahlreichen Sponsoren wie z.B. der Firma Dischner Transport, die den Transport des Baumes übernommen hat, sondern auch Studienrätin Andrea Hackl für ihr geduldiges Engagement. Denn unter ihrer Betreuung hatten die Schülerinnen und Schüler der Wirtschaftsklasse 10ac die aufwendige Organisation des bereits zum vierten Mal ausgetragenen Maifestes übernommen. Sie hatten dabei keine Mühen gescheut und veranstalteten ein fulminantes Fest, das ein vielseitiges Programm zu bieten hatte:
So war bereits am Nachmittag im Stadion des ASV Cham und in den Sporthallen des RSG eine Europameisterschaft in den Disziplinen Bubble-Football, Völkerball und Fußball ausgetragen worden, bei der die Schülerinnen und Schüler der 5. bis 9. Jahrgangsstufe in den Farben eines europäischen Landes gegeneinander antraten und dieses mit viel Herzblut repräsentierten.
Auch wenn das Wetter den Abbruch der Freiluftaktivitäten erforderlich machte, wurden die Wettkämpfe in den Sporthallen fortgesetzt. In der Unterstufe errang die Klasse 7c den ersten Platz, in der Mittelstufe setzte sich die Klasse 8b unter portugiesischer Flagge durch und sicherte sich nach dem Sieg gegen ein Lehrerteam im Völkerball auch den Titel des Schulsiegers.
In der Mensa war auch eine Ausstellung kosmopolitischen Zuschnitts vorbereitet. Denn viele Schumanistinnen und Schumanisten hatten unter dem Motto „Viele Nationen – ein RSG“ auf kunstvoll gestalteten Stellwänden ihre Herkunftsländer vorgestellt und damit zugleich demonstriert, wie viele Nationalitäten sich an dieser Schule friedlich und freundschaftlich begegnen.
Für das leibliche Wohl war durch mehrere Stände gesorgt, die von den Schülerinnen und Schülern sowie von Mitgliedern des Elternbeirats betreut wurden. Die Tänzerinnen der Crazy Dancers aus der siebten Klasse versetzten mit ihrer atemberaubenden Vorführung das Publikum in Staunen.
Für die musikalische Untermalung im traditionell bayerischen Stil sorgte die Blosn der Charly-M-Band um Lehrer Robert Stögbauer. Zu späterer Stunde wurde es rockiger, als die Band „Increased“ die Bühne übernahm.
Bei so viel guter Stimmung bleibt zu hoffen, dass das Leben am RSG auch im nächsten Jahr auf dieses mittlerweile zum Fixpunkt im Kalender gewordene Fest nicht verzichtet und wieder viele Freunde zur Einkehr veranlasst.