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Wenn sich zwei streiten, schlichten die Dritten

Wo Menschen zusammen sind, kommt es immer wieder zu Konflikten. Das ist natürlich auch an einer Schule so. Damit das Klima nicht unter den Auseinandersetzungen leidet, gibt es am Robert-Schuman-Gymnasium in Cham nun schon seit acht Jahren die Möglichkeit, dass Schülerinnen und Schüler ihre Konflikte mit Hilfe von ausgebildeten Streitschlichterinnen und Streitschlichtern klären. Streitschlichtung (Mediation) ist ein Verfahren, um Auseinandersetzungen auf einer sachlichen Ebene zu regeln. Die Rolle der Streitschlichterinnen und Streitschlichter, die in Zweier- oder Dreierteams arbeiten, soll eine rein vermittelnde sein.

Über die große Anzahl von neuen und erfahrenen Streitschlichter(inne)n freut sich Beratungslehrer Markus Hartl (vorne rechts).

Um diesen anspruchsvollen Dienst ausführen zu können, wurden die angehenden Mediatorinnen und Mediatoren vergangenen Freitag in einem Streitschlichterseminar am Robert-Schuman-Gymnasium ausgebildet. Religionslehrerin Carolin Schwarz und Beratungslehrer Markus Hartl führten elf junge Damen und einen jungen Herrn aus der 9. Jahrgangsstufe in die wesentlichen Abläufe der Schlichtung ein. Unterstützt wurden die Lehrkräfte dabei von den Streitschlichterinnen des letzten Jahres, die nun in den 10. Klasse sind.

Die erfahrenen Streitschlichterinnen zeigten den „Neuen“ anhand mehrerer exemplarischer Fälle, wie eine Schlichtung abläuft. Diese besteht aus fünf Phasen, welche die angehenden Streitschlichterinnen und Streitschlichter auch alle erkannten. Anschließend durften sie selber tätig werden und in Rollenspielen üben, wie die verschiedenen Phasen ablaufen. Dabei übten sie, welche Formulierungen hilfreich sind und wie beiden Konfliktparteien durch einfühlendes Nachfragen eine Transparenz des Konflikts und der emotionalen Situation des Anderen ermöglicht werden kann. Schließlich soll durch die Vermittlung den Streitenden eine gezielte Suche nach praktikablen Lösungswegen eröffnet werden. Dafür ist viel Einfühlungsvermögen und Gesprächskompetenz nötig. Die Schülerinnen und Schüler waren mit Feuereifer bei der Sache und konnten in weiteren praxisnahen Übungen das Gelernte vertiefen.

In der Woche nach den Allerheiligenferien beginnen die neuen Streitschlichterinnen und Streitschlichter ihren Dienst. Bis dahin sind die erfahrenen Mediatorinnen jeweils am Mittwoch in der ersten Pause im Streitschlichterzimmer (Elternsprechzimmer 2) zu erreichen. Zusätzlich ist nach den Ferien ein Außenteam geplant, das auf dem Pausenhof ansprechbar ist: entweder für eine spontane Schlichtung eines aktuellen Konflikts oder zur Vereinbarung eines Gesprächs.

Die angehenden Streitschlichterinnen beteiligten sich aufmerksam an der Ausbildung.

Bei der Betreuung der Schülerinnen und Schüler wird Beratungslehrer Markus Hartl von seiner Religionskollegin Carolin Schwarz unterstützt. Die beiden Lehrkräfte vermitteln auch außerhalb der Präsenzzeiten Termine mit den Streitschlichterinnen und Streitschlichtern. Alle Beteiligten sind sich sicher, dass das Engagement der Mediatorinnen  und Mediatoren ein wertvoller Beitrag für das Schulklima am RSG ist.

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