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Die Schumanisten in Bewegung – mit Kopf, Herz und Hand

„Das Leben besteht in der Bewegung.“ Dieser Gedanke geht auf den griechischen Philosophen Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) zurück, der seinen Zuhörer im Gehen zu Erkenntnissen verhalf und daher seine Schule in Athen wohl nicht umsonst „Peripatos“ (zu Deutsch: „Rundgang“) genannt hatte. Diesen Gedanken griff die Schulfamilie des Robert-Schuman-Gymnasiums in Cham am Tag der offenen Tür auf und hatte in gewohnt herzlicher Atmosphäre für die vielen kleinen und großen Besucher einen vielfältigen Rundgang vorbereitet. 

Die zahlreichen Gästen konnten auf ihrer Tour durch die Räumlichkeiten der Schule auf vielfältige Weise Einblicke in das Schulleben am RSG tun. Vor allem für die Kinder und ihre Eltern bestand die Möglichkeit, die vielfältigen Angebote kennenzulernen, die das Gymnasium für Geist und Körper bereithält. Zugleich durften die Besucher erleben, welch große Herzlichkeit die Schulgemeinschaft auszeichnet – angefangen bei der Schulleitung über das engagierte Lehrerkollegium bis hin zu der stets hilfsbereiten Schülerschaft.

So präsentierten Schüler und Lehrer den künftigen Gymnasiasten und deren Eltern das breite Spektrum der Unterrichts- und Wahlfächer, sowie der über den Fachunterricht hinausgehenden Fördermöglichkeiten.

Gleich zu Beginn rockte die Big Band unter Leitung von Florian Simeth und hieß die zahlreichen Gäste musikalisch willkommen, die alle in der Pausenhalle ein „Plätzchen“ gefunden hatten. Umrahmt von diesen musikalischen Darbietungen gab Schulleiter Günter Habel einen kurzen Überblick über das Schulprofil unter fachlichen und sozialen Aspekten:

Das RSG legt – neben der intellektuellen Bildung – größten Wert auf eine warmherzige Atmosphäre im Umgang zwischen Schülern und Lehrern, da sich ein anregender, moderner Unterricht nur auf der Basis einer angstfreien und vertrauensvollen Atmosphäre entfalten kann. Die pädagogische Arbeit am RSG ist dem Credo Pestalozzis „Mit Kopf, Herz und Hand“ verpflichtet. Daher stellt die Persönlichkeitsbildung einen zentralen Bereich der Ausbildung dar. Es ist das Ziel des Gymnasiums, die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu selbstständigen und engagierten Persönlichkeiten zu unterstützen.

Gerade um das Einleben an der neuen Schule in den ersten Tagen, Wochen und Monaten ist die Schulfamilie des RSG sehr bemüht. Das bestätigten auch die Fünftklässler, die unter dem Motto „Letztes Jahr war ich an deiner Stelle“, moderiert von ihrer Mitschülerin Luise Gruber, den Grundschülern davon erzählten, wie herzlich sie in die Schulfamilie aufgenommen worden waren und wie behutsam sie an die neuen Aufgaben herangeführt worden waren. Natürlich berichteten sie auch von den Veränderungen, die der Übertritt ans Gymnasium mit sich bringt. Doch seien diese durch die tatkräftige Unterstützung der Mitschüler, Tutoren und Lehrkräfte problemlos zu meistern. So müsse man sich etwa erst an die neuen Räumlichkeiten gewöhnen oder auch daran, in jedem Fach von einer anderen Lehrkraft unterrichtet zu werden.

Schülersprecher Kilian Meierhofer: „Nutzt die Chance und geht aufs Gymnasium und profitiert von den zahlreichen Angeboten!“

Auch Schülersprecher Kilian Meierhofer (Q12) ermutigte die Mädchen und Jungen dazu, sich etwas zuzutrauen und den Schritt ans Gymnasium zu wagen. Denn das Gymnasium biete ihnen die große Chance, sich vielfältig auszuprobieren und weiterzuentwickeln. Ebenso riet der Elternbeiratsvorsitzende Florian Fundeis zu diesem Schritt und stellte sich und sein Gremium vor, bevor Unterstufenbetreuer Wolfram Schiedermeier die Viertklässler abholte und in die Obhut älterer Schülerinnen und Schüler gab. Diese nahmen diese mit auf einen ersten Erkundungsgang, um ihnen ihr RSG zu zeigen und sie auf diese Weise gleich das annehmende Schulklima erleben zu lassen.

Da geht’s lang! – Ältere Schüler erklären den Viertklässlern das Schulhaus.

In der Zwischenzeit stand Schulleiter Günter Habel den Eltern Rede und Antwort und erläuterte das neue Neunjährige Gymnasium allgemein sowie das RSG mit seinen vielfältigen Unterrichtsangeboten:

Zunächst können die Schüler in der 5. Klasse wählen, ob sie mit Latein oder Englisch beginnen wollen. Als zweite Fremdsprache folgt umgekehrt in der 6. Klasse Englisch bzw. Latein. Der Vorzug von Latein als erster Fremdsprache ist, dass es von Anfang an altersgemäß zu exaktem Arbeiten anhält, den Umgang mit der deutschen Sprache besonders schult und als „Basissprache Europas“ das Erlernen weiterer Sprachen erleichtert. Ab der Mittelstufe bietet sich den Schülern die Möglichkeit, einen der drei Zweige des RSG zu wählen.

Während der Unterricht im Wirtschafts-Zweig in engem Kontakt zur ökonomischen Praxis steht, repräsentiert im neusprachlichen Zweig das Fach Französisch den Zugang zu einer weiteren Weltsprache – ein nicht zu unterschätzender Vorteil in der globalisierten Welt. Zuletzt führt das RSG als eines der wenigen Gymnasien einen humanistischen Zweig, der mit dem Fach Griechisch über das rein Sprachliche hinaus auch als Persönlichkeitsbildung zu verstehen ist. Außerdem ist es möglich, nach der 10. Klasse Spanisch als spät beginnende Fremdsprache zu erlernen. Zudem verfügt das RSG über ein breites Spektrum an zahlreichen Wahlunterrichten, Fahrten und Austauschprogrammen.

Bewegung und Bildung – Marion Hör und die stellvertretende Schulleiterin Angela Schöllhorn stellen das neue Konzept der Bewegungs- und Tanzklasse vor.

Zudem präsentierte Schulleiter Habel das seit Jahren am RSG praktizierte Konzept Mental-Top, durch das die Versorgung und infolgedessen die Leistungsfähigkeit des Gehirns optimiert wird. Auch erläuterte er, dass in enger Verzahnung dazu am RSG im kommenden Schuljahr eine Bewegungs- und Tanzklasse an den Start geht und das pädagogische Konzept für die 5. Jahrgangsstufe wertvoll ergänzt. Denn bewiesenermaßen fördert Bewegung beim Lernen Konzentration, Flexibilität und Motivation. Zusätzlich werden dabei die Fünftklässler im Rahmen des Fachunterrichts zielgerichtet Bewegung zur Erarbeitung von Lerninhalten als weiteren Lernkanal nutzen, verbunden mit einem Mehr an Kreativität und sozialem Miteinander. Dieser ganzheitliche Ansatz wurde den Viertklässlern und ihren Eltern auch durch verschiedene Praxisbeispiele unter der Leitung von Marion Hör und Johanne Timm sowie weiteren Fachlehrkräften demonstriert.

Unterricht in Bewegung - das Konzept der Bewegungs- und Tanzklasse

Nach dem offiziellen Teil war es nun für die Besucher an der Zeit, sich in Bewegung zu setzen und sich in den einzelnen Klassenzimmern und Fachräumen zu erkunden, was die Fachschaften mit der Unterstützung vieler Schülerinnen und Schüler an vielfältigen Informationen und Attraktionen für sie vorbereitet hatten. Kinder und Erwachsene staunten über die kreativen Betätigungsmöglichkeiten und zeigten großes Interesse für die ausgestellten Phänomene, Aufgaben und Spiele.  

In den Räumlichkeiten der Fachschaft Latein und Griechisch bot sich die Gelegenheit, antike Spiele auszuprobieren. Bei „Latein zum Anfassen“ konnte ein Mosaik kreiert werden oder der eigene Namen auf Papyrus geschrieben werden – natürlich in griechischen Buchstaben! Es wurde auch das Diplom eines römischen Bürgers verliehen, das dafür notwendige Passfoto wurde in der Mode der Zeit geschossen. Dabei erfuhren die Gäste, wie schwer die Rüstung eines römischen Legionärs war!

Echt chic – das trägt die Römerin von heute!

Genauso gastfreundlich erwarteten die Fachschaften der modernen Weltsprachen Englisch, Französisch und Spanisch die Besucher und begrüßten sie mit einem fröhlichen „welcome“, „bienvenue“ oder „bienvenido“. Mit kreativen Spielen und vielfältigen Vorführungen richteten sie hier den Blick auf die weite Welt, die sich für die Schüler durch diese Sprachen öffnen wird, und verdeutlichten, welchen Stellenwert die gekonnte Kommunikation in vielen Sprachen in der Welt von heute hat. Natürlich wurden die Gäste durch landesübliche Spezialitäten verwöhnt.

Ein Kernpunkt des Nachmittags war ein jeweils 20-minütiger Schnupperunterricht in den Fächern Latein und Englisch. Dabei konnten Schüler und Eltern erste Einblicke von der Arbeit in diesen Fächern gewinnen und sich schon erste sprachliche Erkenntnisse aneignen.

Spaß am Lernen – jeder kann Latein!

Auch die Naturwissenschaften boten reichlich Gelegenheit zum Wissenserwerb und unterstrichen eindrucksvoll, dass das RSG eine MINT-freundliche Schule ist: So hatten die Physiker viele Experimente vorbereitet und regten damit zum Nachdenken und Tüfteln an. Nicht weniger verzauberte die Fachschaft der „Mathemagie“. Hier konnten die Gäste den Zauber der Zahlen erleben und kreative Aufgaben lösen. Auch die Fachschaft Chemie begab sich zurück zu ihren alchemistischen Wurzeln und verwandelte u.a. einfache Cent-Stücke in „pures“ Gold. Zudem wurden geheime Botschaften geschrieben, Teebeutelraketen gezündet oder auch Feuerlöscher gebaut. Auch die „zündenden“ Effekte der Chemie-Show versetzten die künftigen Gymnasiasten in Staunen.

Mit MINT und MIND entstehen wahre Goldstücke!

Die Fachschaft Wirtschaft kredenzte in der „Wirtschaftsbar“ neben alkoholfreien Cocktails Informationen über diesen Schulzweig und präsentierte im Rahmen des Unterrichts umgesetzte Projekte. In Geographie erfuhr man nicht nur Wissenswertes über Mineralien, sondern konnte sogar Edelsteine gewinnen. Hightech kam im Umgang mit Robotern zum Einsatz. Die Fachschaft Geschichte entführte in die Steinzeit und half beim Herstellen modischen Steinzeitschmucks. In der Bücherei stellten sich die Schreibwerkstatt und die Schachgruppe vor. Die bestens ausgestatteten Computerräume boten eine erste Kontaktaufnahme mit der Welt der Programmiersprachen und der Textverarbeitung.

Da am RSG Vielfalt großgeschrieben wird, stellte Herr Simeth interessierten Schülern das Konzept der Bläserklasse und Herr Raab das Wahlfach Imkerei vor, während die Turnerinnen des Stützpunkts Gerätturnen durch eine Vorführung ihres Könnens faszinierten. Ebenso trug die Fachschaft Kunst mit Exponaten und der Möglichkeit, Postkarten selbst zu basteln, zum abwechslungsreichen Bild der Schule bei.

Sportliches Mittelalter – Wissen und Bewegung beim Mittelalterparcours

In der Sporthalle entführten die Fachschaften Sport, Kunst und Geschichte in die abenteuerliche Welt des Mittelalters. Ein vielseitiger Parcours, dessen Ziel es war, den RSG-Schulgeist zu befreien, bot nicht nur geschickte, körperliche Betätigung, sondern auch Informationen zum mittelalterlichen Leben. Als Lohn errangen die Mädchen und Jungen die Ritterwürde.

In der Pausenhalle informierte das Hausmeisterehepaar Engl zur Mittagsverpflegung. Zudem hatte das Bistro „Chez Robert“ geöffnet, wo die SMV einen Kaffee- und Kuchenverkauf, organisiert hatte. So konnten die Gäste zwischendurch ein wenig einkehren und sich von den bewegenden Eindrücken erholen.

Nähere Informationen zu der am RSG seit Jahren zum festen Bestandteil des Schulprofils gewordenen „Gebundenen Ganztagsklasse“ konnten interessierte Eltern und Schüler während des gesamten Nachmittags in den Räumlichkeiten der Ganztagsklasse erhalten. Daneben besteht die Möglichkeit der „Offenen Ganztagsschule“, in der Schüler von Montag bis Donnerstag an den Nachmittagen gefördert werden. Die Anmeldung zu diesen Angeboten erfolgt bei der Einschreibung.

Während der gesamten Veranstaltung standen die Schulleitung mit Direktor Günter Habel, Stellvertreterin Angela Schöllhorn und Mitarbeiter Berno Secknus sowie der Elternbeirat für individuelle Fragen zur Verfügung. Zur Gebundenen Ganztagsschule findet am Montag, den 19. März 2018, um 19.00 Uhr ein eigener Infoabend statt. Ebenso besteht für Grundschüler am Mittwoch, den 21. März 2018, von 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr die Möglichkeit, in die Gebundene Ganztagsklasse „hineinzuschnuppern“.

Wer im kommenden Schuljahr übertreten will und sich für das Robert-Schuman-Gymnasium entscheidet, kann sich im Zeitraum vom 7. bis 11. Mai 2018, täglich von 8.00 bis 17.00 Uhr, im Sekretariat anmelden. Der Probeunterricht findet heuer vom 15. bis 17. Mai 2018 zentral am Joseph-von-Fraunhofer Gymnasium statt.

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