Mein altes Handy für Familien in Not
Über 100 Millionen ausgediente Handys liegen nach Schätzung von Experten ungenutzt in deutschen Schubladen. Mit diesen Geräten kann man jedoch viel Gutes bewirken, denn sie enthalten wertvolle Rohstoffe.
Das Robert-Schuman-Gymnasium in Cham als zertifizierte "Umweltschule in Europa - Internationale Agenda 21-Schule" führt jährlich mehrere Aktionen zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit durch. In einem fachübergreifenden Projekt der Fächer Biologie und Katholische Religionslehre nahmen sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b das Motto „Mein altes Handy für Familien in Not“ zu Herzen und unterstützen die von Mobile-Box durchgeführte Sammlung zugunsten von missio.
Sie recherchierten über die Sammelaktion, bastelten mit Feuereifer Sammelboxen für die alten Handys und stellten diese dann in der Schule auf. Außerdem informierten sie die anderen Klassen mit Hilfe von Plakaten und Kurzvorträgen über die Aktion und ihren Sinn und Zweck. Für jedes Handy, das aufgrund der missio-Werbung eingesendet wird, erhält missio von Mobile-Box einen Teil des Ertrags zugunsten der Projekte der Aktion Schutzengel. So werden z.B. Hilfsprojekte in der demokratischen Republik Kongo für notleidende Frauen, Männer und Kinder unterstützt.
Inzwischen ist die Sammelaktion beendet und die mehr als 50 gesammelten Altgeräte wurden zu Mobile-Box nach Köln gesendet. Mit etwa 80-90% wird der Großteil der erfassten Handys einem zertifizierten Recycling-Betrieb übergeben. Dort werden wertvolle und teils sehr seltene Rohstoffe wie Gold, Silber und Kupfer recycelt. Diese müssen nicht mehr umweltschädigend in Bergwerken auf der ganzen Welt abgebaut werden, womit ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz geleistet und der Rohstoffkreislauf geschlossen wird. Durch den Recycling-Prozess werden gleichzeitig die in Handys enthaltenen Daten physisch gelöscht. Die restlichen 10-20% sind in der Regel Mobiltelefone, die nach einer vollständigen Datenlöschung innereuropäisch wiederverwendet werden können. Dies entspricht einem der zentralen Grundsätze des Kreislaufwirtschaftsgesetzes: „Wiederverwendung vor Verwertung“.
Mit diesem Projekt wurden demnach Ziele der Umwelterziehung realisiert, wie beispielsweise der schonende Umgang mit Ressourcen sowie die nachhaltige Wirkung für eine gesunde Umwelt. Die Schülerinnen und Schüler sollen den Umweltschutz als eigenes Anliegen betrachten und entsprechend handeln. Der Gedanke der Nachhaltigkeit und die Verantwortung für die Schöpfung sind auch zentrale Themen des Religionsunterrichtes.
Die Schülerinnen und Schüler der 8b stellten damit einmal mehr unter Beweis, dass sich das Leitbild der Schule „Mit Kopf, Herz und Hand“ zum Wohle der Mitmenschen und der Umwelt wunderbar umsetzen lässt.