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Vive la France – Schumanisten in Frankreich

Zum neunten Mal konnten dieses Jahr 22 deutsche Gymnasiastinnen und Gymnasiasten des Robert-Schuman-Gymnasiums in Cham mit den beiden Begleiterinnen Regina Rückerl und Maria Brunner zum Austausch nach Livron-sur-Drôme fahren. Dort wurden sie nach langer Fahrt von ihren Austauschpartnern empfangen sowie vom Direktor des Collège Anne Cartier, Claude Bouin. Auch Annelise Barnasson und Fabienne Amoussou-Adéblé, die beiden französischen Lehrerinnen, die den Austausch vorbereitet hatten, waren im Empfangskomitee.

Die Schülerinnen und Schüler konnten während der folgenden acht Tage ihre Austauschpartner und deren Familien besser kennenlernen, einige Unterrichtsstunden besuchen und sich dabei mehr in die französische Sprache, die sie ja erst seit sechs Monaten lernten, einfinden. Außerdem konnten sie bei den verschiedenen Ausflügen etwas von der schönen Gegend erfahren.

Die Stadtbesichtigung des Hoch-Livron, der Altstadt von Livron, die auf einen Hügel gebaut worden und von einer Mauer befestigt war, fiel leider wegen des immer stärker werdenden Regens weitgehend ins Wasser. Dagegen war der gemeinsame Ausflug in den Vercors, einem durch tiefe Täler begrenzten Gebirgsstock im äußersten Westen der französischen Alpen, bei schönstem Wetter ein Highlight. Es wurde zusammen mit den Austauschpartnern die illuminierte und weitläufige Tropfsteinhöhle von Choranche besichtigt. Auch die anschließende kleine Wanderung zu einem Wasserfall und zu einem unterirdischen See waren ein Erlebnis.

Zu Besuch bei Olivier Bernard, dem Bürgermeister von Livron, trauten sich nach seinen ermunternden Worten einige Schüler Fragen zu stellen wie z.B., ob er sich nochmals für eine Amtszeit zur Verfügung stelle. Dies bejahte er, da er manche Projekte wie die Umgehungsstraße zu Ende bringen wolle.

Die anschließende Wanderung entlang der Drôme zusammen mit den Austauschpartnern gab uns einen herrlichen Blick auf das Gebirge südöstlich von Livron, auf das Massif du Diois, frei. Der weitere Nachmittag wurde in einem Rathaussaal mit Spielen verbracht. Auf dem Weg zum beeindruckenden römischen Aquädukt, dem Pont-du-Gard, gab es noch eine Führung durch die nahe gelegene Stadt Uzès, die schon seit der keltischen Zeit besiedelt ist. Die alten Baudenkmäler wie der Herzogspalast, das Rathaus, der Bischofspalast und andere Stadtpaläste mit ihren schönen Portalen zeigten, wie prunkvoll der Adel und der höhere Klerus hier im Mittelalter gelebt hatten.

Am letzten Tag des Austauschs durften die deutschen Schülerinnen und Schüler in Montélimar, südlich von Livron gelegen, in einer Nougaterie nicht nur von den recht süßen „Nougats“ kosten, sondern auch deren Bestandteile erfahren wie Honig, Eiweiß, Mandeln, Pistazien, Walnüsse oder Kakao und Vanille, die in dem Familienbetrieb von auserlesener Qualität hergestellt werden.

Am Nachmittag war eher Sportliches gefragt, da der Weg zur ehemaligen Kirche des Hangdorfes Mirmande mit seinen hellen Häusern steil  hinaufführte. Richtung Livron wurde in Cliousclat Halt gemacht, wo vor mehr als hundert Jahren Ton unter den Äckern der Umgebung entdeckt worden war, der jetzt dort immer noch abgebaut wird. 1903 war die erste Töpferfabrik eröffnet worden. Ein ehemaliger Angestellter erklärte anhand von alten Instrumenten den Werdegang vom Ton bis zur Erstellung eines Topfes. Den Schülerinnen und Schülern wurde bei der Besichtigung klar, dass in Anbetracht der langen Zeit der Trocknung, der Glasierung und Bemalung und den verschiedenen Brennvorgängen solche Gefäße auch heute noch ihren Preis haben müssen.

Leider musste von den Austauschpartnern und deren Familien Abschied genommen werden, was nach den neun Tagen großer Gemeinsamkeit einige sehr traurig stimmte. Doch sie konnten sich trösten, dass der Rückbesuch nicht lange auf sich warten lässt.

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