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Schumanisten auf Stippvisite in der Geschichte

Bereits Herodot, der weitgereiste Vater der Geschichtsschreibung, trat für die Autopsie als eine zentrale Methode der Informationsbeschaffung ein. Dieser Überlegung folgten auch die Sechstklässler des Robert-Schuman-Gymnasiums in Cham und begaben sich drei Tage in Begleitung der Lehrkräfte Diana Lohmer-Lößl, Dr. Paul Schrott, Philipp Ulrich und Schülermutter Doris Münch an den rätischen Limes bei Eichstätt. Auf dieser Reise in die Welt der alten Römer – mit kleinen Abstechern in die prähistorische Zeit der Dinosaurier und ins Mittelalter – konnten die Schumanisten viele Eindrücke sammeln. Bereits zum sechsten Mal boten die Fachschaften Latein und Geschichte diese Exkursion für die Klassen der sechsten Jahrgangsstufe an.

Zunächst führte sie der Weg nach Biriciana (Weißenburg). Auch wenn dies nur der Standort einer kleinen Grenzgarnison war, ließen sowohl die gewaltigen Befestigungsbauten als auch der Luxus des Bäderwesens die Schülerinnen und Schüler die kulturelle Größe des römischen Imperiums erahnen. Denn die Weißenburger Thermen demonstrieren in beeindruckender Weise die technische Höhe der römischen Architektur, die schon vor knapp 2.000 Jahren die behagliche Wärme einer energetisch klug genutzten Hypokaustenheizung (Wand- und Fußbodenheizung) möglich machte.

Beim Gang durch die teilrekonstruierten Reste der antiken Thermen und des Kastells konnten die Schülerinnen und Schüler durch Autopsie an den Orten des historischen Geschehens Antworten auf verschiedene Fragen entdecken, die sie sonst nur mühsam durch das Wälzen ihrer Schulbücher finden können.

Bereits zum fünften Mal bot den Schumanisten das Jugendhaus Pfünz Unterkunft und bildete den Ausgangspunkt für die Ausflüge der nächsten Tage darstellte. Zugleich aber bietet das Quartier auch reichlich Möglichkeiten zur individuellen Freizeitgestaltung. Natürlich durfte auch ein Aufstieg zum Kastell Pfünz, dem römischen Vetoniana, nicht fehlen,  ein willkommenes Ziel für einen einem kurzen Abendspaziergang durch die antiken Stätten.

Begeisterte Arbeit im Steinbruch – die Schumanisten auf der Jagd nach Fossilien

Am zweiten Tag sah das von der Lateinfachbetreuerin Diana Lohmer-Lößl erarbeitete Programm für die Schülerinnen und Schülern zwar nur einen kleinen „Schritt“ (nach Eichstätt) vor, doch musste ein gewaltiger Zeitsprung bewältigt werden. Denn die Schumanisten statteten dem Museum Bergér in der Nähe von Eichstätt einen Besuch ab, wo die Jugendlichen vieles über die Entwicklung der Erde und die Entstehung von Fossilien erfahren konnten. Auch durften die Schumanisten selbst eine archäologische Grabung im Besuchersteinbruch Blumenberg vornehmen. Der eine oder andere verließ den Steinbrauch freudestrahlend mit einer Menge an kleinen Funden wie Dendriten und Ammoniten oder auch Kristallen, die natürlich nach Hause mitgenommen werden dürfen. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Stadt Eichstätt, wo die Schülerinnen und Schüler in der kühlenden Nähe der Altmühl ein mediterranes Mittagessen einnahmen. Später bastelten sie im idyllischen Flair des Hofgartens steinzeitlichen Schmuck.

Basteln im idyllischen Rahmen des Eichstätter Hofgartens

Der dritte und letzte Tag der Exkursion stand wieder ganz im Zeichen des Imperium Romanum. Denn im Römer- und Kelten-Museum von Manching bei Ingolstadt warteten zahllose Funde – wie etwa der berühmte Bootsfund von Oberstimm – darauf, von den Schumanisten erkundet zu werden. Eingeteilt in mehrere Gruppen durchstreiften sie mit Audioguides das Museum eigenständig, erlebten dann in einer spannenden Führung das Leben der römischen Grenztruppen hautnah und stellten nach römischem Vorbild eigenhändig Glücksbringer aus Metall her.  

So kehrten die Schumanisten auch um viele Erfahrungen reicher heim: Denn neben vielen historischen Erkenntnissen steht bei derartigen Exkursionen doch das Erleben sozialer Gemeinschaft im Mittelpunkt: Die Schülerinnen und Schüler lernen sich intensiver kennen und die Klassengemeinschaft wird gestärkt. Gerade auch die sozialen Tugenden wie Herzlichkeit und Fürsorge im Umgang miteinander, die das RSG als „Schule mit Herz“ auszeichnen, wurden in diesen Tagen groß geschrieben. Lehrer und Schüler dürfen daher freudig und stolz auf eine sehr gelungene Exkursion zurückblicken.  

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