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ANTIKE SAGEN MANCHE

13. Juli 2023

Die Zwillinge Romulus und Remus, drei sehr kritische Schicksalsgöttinnen, taffe Senatorinnen und sogar Jupiter höchstpersönlich erwarteten die zahlreichen Gäste in der Turnhalle mit dem Stück "Antike Sagen manche". 

Auf humorvolle Art und in einem rasanten Mix aus Musik, Tanz, Gesang und Schauspiel haben 46 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 5 bis 8 den Zuschauern die Geschichte Roms von der Gründung bis zur Ermordung Caesars nahegebracht. Die Lehrerinnen Beate Helneder, Martina Kerscher und Susanne Frisch hatten mit ihren drei Schauspielgruppen das Stück einstudiert.  

Darin nehmen die drei Parzen, die Schicksalsgöttinnen, die Rolle der Erzählerinnen ein. Mit Spinnrad, Maßband, Schere und herausragendem schauspielerischen Talent nahmen Theresa Hackl, Amelie Thurner und Charlotte Heiner die Taten des römischen Volkes kritisch unter die Lupe und beendeten bei Bedarf schnell mal ein Leben, indem sie den Lebensfaden mit einer übergroßen Schere durchtrennten. 

Jupiter (Max Späth) und seiner Tochter Venus (Eva Stanilewicz) gefiel das natürlich nicht, aber mit der Geschichte eines kriegerischen Volkes hängen nun einmal Morde und Tod unmittelbar zusammen. 

Ein besonderer Clou der Aufführung war die Besetzung der Rollen von Romulus und Remus mit dem Zwillingen Xaver und Bruno Brauer. Wirklich mit Bravour spielten die beiden 5. Klässler ihre Rollen, obwohl sie zum ersten Mal auf der RSG-Bühne standen. Gleiches gilt für Marlene Werner, die in der Rolle der Priesterin Rhea Silvia, die Mutter der Zwillinge spielte. Die Begeisterung für das Theaterspielen war wirklich jedem einzelnen aus der großen Schar der Römer und Sabiner, die von 5. Klässlern dargestellt wurden, anzumerken.  

Die Erfahrung mit dem Theaterspielen konnte man bei den Senatorinnen (Maia Zimmermann, Susanna Münch, Antonia Wilnhammer, Greta Rudolph und Sofia Raab) spüren, die nebenbei auch noch in Gesang und Tanz glänzten. Grotesk wirkten die etruskischen Könige (Severin Meierhofer, Johannes Pongratz, Theodor Lankes, Leni Kimmel und Raphael Hör) im Gewand von Rappern, die sich das personifizierte Rom als Frl. Roma in einer Neuauflage der Herzblattshow gleich alle zusammen aussuchte. Hier brillierten Emilia Kurakin und Mia Brandl als Moderatorinnen sowie Laura Kluge in der Rolle von Frl. Roma. Zwei Geheimagenten, herrlich trottelig gespielt von Theo Smola und Philipp Heigl, kamen sowohl in dieser Show als auch sonst jedesmal zu spät, um den einen oder anderen römischen Bösewicht zu überführen. 

Dass auch großer Fleiß und Disziplin mit dem Theaterspielen verbunden sind, wurde schon zu Beginn klar, als die verschiedenen Schülergruppen Verse aus den "Metamorphosen" Ovids auf Lateinisch im Chor vortrugen.  

Einen Rahmen dazu bildete der Schlussepilog der drei Parzen, die eine kriegerische, gottverlassene Welt im "Eisernen Zeitalters"- wie Ovid es nennt - vorhersagten.  

In diesem Sinne traten alle Schauspieler nochmals zu einer Schlusschoreografie auf die Bühne. "Die Welt gehört den Lügnern und den Rücksichtslosen" sangen und tanzten sie, begleitet von Johannes Hackl am Klavier.  

Die Antike lebt! Das haben die jüngsten Schauspieler eindrucksvoll bewiesen und die Zuschauer durch ihr begeisterndes Spiel mitgerissen.  

Autor: Susanne Frisch 

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