Junge Ideen gegen große Herausforderungen
Wie begeistert man junge Menschen für Wirtschaft, Wissenschaft und Zukunftsfragen? Beim Bundesfinale des YES-Wettbewerbs („Young Economic Solutions“) in Hamburg gaben 130 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland eindrucksvolle Antworten darauf. Mitten unter den 12 Teams: die Gruppe des Robert-Schuman-Gymnasiums Cham, das sich zuvor im Regionalfinale Süd-Ost durchgesetzt hatte – und nun im Helmut-Schmidt-Auditorium der Bucerius Law School um den Bundessieg kämpfte. Die Projektidee des RSG-Teams widmete sich einem hochaktuellen Thema: „Lehrkräftemangel lösen – Strategien für unsere Schulen gesucht!“. Bei ihren Recherchen stießen die Jugendlichen auf eine alarmierende Zahl – rund 40 % der Lehramtsstudierenden brechen ihr Studium bereits während der Universitätszeit ab. Die Ursachen dafür sahen sie unter anderem in einer zu theoretischen Ausbildung und mangelnder Praxisnähe. Ihre Lösung: Eine praxisorientiertere Lehramtsausbildung mit deutlich mehr Schuleinsätzen sowie ein Vergütungssystem, das Studierende finanziell unterstützt und motiviert. Über den Sommer hinweg vertiefte das Team seine Idee durch Interviews mit Studienabbrechern und ergänzte sie durch weitere Quellen und Analysen. Das Finale begann mit einem Grußwort von Dr. Dagmar Balve Hauff, die die gesellschaftliche Relevanz der Projekte betonte und die Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hervorhob, das die Schirmherrschaft über den Wettbewerb innehat. In den Präsentationen stellten die Teams ihre Ideen innerhalb von zehn Minuten vor, gefolgt von einer viertelstündigen intensiven Diskussion mit Expertinnen und Experten. Das RSG-Team tauschte sich dabei mit Dr. Maike Abshagen vom Ministerium für Bildung in Schleswig-Holstein und Andreas Land vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft aus. Anschließend mussten sie sich den kritischen Fragen der anderen Teilnehmenden stellen – ein Format, das nicht nur die Ideen, sondern auch die Argumentationsfähigkeit der Jugendlichen auf die Probe stellte. Bei dem umfangreichen Wettbewerbs-Programm blieb aber auch genug Zeit, um sich die „Perle des Nordens“, wie Hamburg auch genannt wird, genauer anzusehen. Das YES-Team organisierte für alle Teilnehmer eine Barkassenfahrt durch den Hamburger Hafen. Weiterhin bestaunte die Gruppe des RSG an den freien Abenden die Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie Elbphilharmonie, Jungfernstieg und die Hamburger Innenstadt mit ihren zahlreichen Kanälen. Auch ein Bummel über die Reeperbahn durfte zum Abschluss nicht fehlen. Am letzten Tag fassten alle Teams ihre Projekte in einem einminütigen Pitch zusammen, bevor sie sich gegenseitig bewerteten. Jedes Team konnte einmalig Punkte von 11 bis 1 vergeben. Als Sieger ging das Albertus-Magnus-Gymnasium aus Stuttgart hervor, das eine digitale Plattform erstellt hat, die Begrünungsprojekte in Städten vereinfachen und beschleunigen soll. Das Bundesfinale zeigte somit eindrucksvoll, wie engagiert und kreativ junge Menschen an Lösungen für die Zukunft arbeiten.
Text und Bild: Markus Bauer