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Magisches Venedig: Das Robert-Schuman-Gymnasium spielt „Herr der Diebe“ von Cornelia Funke

„Ich will endlich erwachsen sein, erwachsen, erwachsen, erwachsen!“ Diesen dringlichen Wunsch hat Scipio, der geheimnisvolle 12-jährige Dieb mit einer schwarzen Vogelmaske (überragend gespielt von Zoe Mißlinger) – und besteigt mutig das magische Karussell, das seine Passagiere jünger oder älter machen kann. Dieses magische Karussell wurde von einem Einhorn (Miriam Gruszka), einem Wassermann (Benedikt Wolfrum), einer Fee (Laura De Pascalis), einem geflügelten Löwen (Anne Meierhofer) und einer Meerjungfrau (Rebecca Plötz) dargestellt.

Das magische Karussell in Bewegung

Die Lagunenstadt Venedig wird in dem Stück „Herr der Diebe“, das auf dem gleichnamigen weltbekannten Kinderbuch von Cornelia Funke basiert, als ein magischer Ort dargestellt, in dessen engen Gassen unzählige Geheimnisse und zauberhafte Figuren (Laura Janker, Alesha Heldt) lauern. Hierher flüchten die Geschwister Prosper (Miriam Frisch) und Bo (Erika Hahn) nach dem Tod ihrer Mutter, um den Fängen ihrer herzlosen Stiefeltern (Laura Bauer und Philipp Zistler) zu entwischen. Der Privatdetektiv Victor Getz (Luisa Sturm) erhält den Auftrag, die Jungen zu finden und zurückzubringen. Die Brüder jedoch denken nicht daran zurückzukehren. Sie haben sich bereits mit einer Bande junger Diebe (Rebecca Plötz, Felix Liedl, Anne Meierhofer, Lea Baltes, Leonie Rerich, Miriam Gruszka) angefreundet, die sich mit kleineren Raubzügen über Wasser hält und in dem verlassenen „Stella Cinema“, das am RSG aus alten Kinostühlen aus dem Randsberger Hof aufgebaut wurde, Unterschlupf gefunden hat. Anführer ist der geheimnisvolle Scipio, der sich „Herr der Diebe“ nennt und endlich aus den Zwängen seines überstrengen Vaters (Benedikt Wolfrum) fliehen möchte. Als die Bande von ihrem Hehler Barbarossa (Ruth Kastner) einen besonders lukrativen Auftrag erhält, beginnt für die Kinder das Abenteuer ihres Lebens – im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei erhalten sie einen mysteriösen und hochbezahlten Auftrag von einem  namenlosen Grafen (Timo Ertl)  und begeben sie sich gemeinsam mit Ida Spavento (Alisa Berisha), der Besitzerin des geheimnisvollen Löwenflügels, auf die gefährliche Überfahrt zur Isola Segreta – dargestellt mittels eines aufwändig von Daniel Goldhahn hergestellten Films. Die Kinder erleben Höhen und Tiefen einer Freundschaft, unterscheiden zwischen Wahrheit und Lüge und lernen die Herausforderungen des Erwachsenwerdens kennen: „Kaum ist Scipio erwachsen, muss er auch schon arbeiten!“

Auch musikalisch ein Ohrenschmaus: Nessaja – ich wollte nie erwachsen sein!    

Die jungen Schauspieler(innen) der 7. und 8. Klassen unter der Leitung von Beate Amberger und Martin Trosbach stürzen sich mit viel Spielfreude und Herzblut in das Geschehen, entwickeln jeweils ihren eigenen Charme und zeigen erstaunliche Sicherheit in ihren Rollen, was auf die konsequente Arbeit in den „Theaterklassen“ am RSG zurückzuführen ist, wie Schulleiter Günter Habel betonte. Orchester und Big Band betörten die Zuschauer mit märchenhaften Karussellklängen. Gesanglich ist insbesondere Ruth Kastner als „Barbarossa“ zu erwähnen, der nach seiner unfreiwilligen Fahrt mit dem magischen Karussell sich selbst als Kind trifft (Verena Schlüter) und seine eigenen Träume und Lebensvorstellungen reflektiert, was im Anschluss in dem wie maßgeschneiderten Song „Nessaja“ aus dem Musical „Tabaluga“ zum Ausdruck gebracht wurde.

Alt und Jung in einer Person – Barbarossa trifft sein jüngeres Ich!

Das RSG bildet zudem hervorragende Bühnentechniker aus den 8. und 11. Klassen (Kilian Wagner, Kilian Meierhofer, Moritz und Yannick Semmelmann, Chaitanya Joshi, Michael Ried, Felix Kerschberger, Max Brunner, Peter Gerber) aus, die mit Hilfe von Licht- und Tontechnik eine geheimnisvolle Stimmung zauberten. Die SMV servierte in der Pause venezianische Drinks und Eis – ebenfalls ein erfrischender Beitrag an diesem sommerlichen Theaterabend! So lässt sich zu Recht folgendes Fazit ziehen: Der „Herr der Diebe“ ist eine mitreißende Geschichte, die jede Minute wert ist und die uns einmal mehr erkennen lässt, wie wertvoll jeder Moment unseres Lebens ist – egal, wie alt wir sind!

Die Theaterklasse mit den beiden Regisseuren Beate Amberger und Martin Trosbach

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