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Schülerbesuch im Rundfunkmuseum – Abiturienten begeben sich auf Reise in die Vergangenheit

Interessierten Schülern des Robert-Schuman-Gymnasiums in Cham bot sich vor kurzem die einzigartige Gelegenheit, die Ursprünge der Telekommunikation im Chamer Rundfunkmuseum zu erkunden. Unter der Führung von Museumsinhaber Michael Heller erhielt die Gruppe von 20 Schülern zusammen mit Kursleiter Roland Hein einen detaillierten Einblick in die Entwicklung der Funktechnik in den letzten 150 Jahren.

Die Teilnehmer wurden von Michael Heller zu Beginn der Führung im hauseigenen Café „Nostalgie“ begrüßt – einem der vielen Ausstellungsräume im Museum, der seinen Namen durch die Einrichtung im Stil der Kaffehäuser des späten 19. Jahrhunderts erhalten hat. Neben dem stilvollen Mobiliar sind es vor allem die Musikgeräte, die dem Raum sein unvergessliches Flair verleihen – sowohl optisch, als auch akustisch. Denn als Michael Heller einige der über 130 Jahre alten Phonographen und Grammophone in Gang setzte, staunten die Schüler nicht schlecht. Wie sich herausstellte, sind all die ausschließlich originalen Geräte nicht nur Objekt zur Zierde. Ein Großteil der über 2000 ausgestellten Radios, Plattenspieler, Verstärker und Mikrophone ist noch voll funktionsfähig, was der Museumsinhaber zur Freude der Teilnehmer gerne und ausgiebig unter Beweis stellte.

Bei der Führung durch die Räume des Museums erschallten somit immer wieder Hits und Kultlieder der letzten beiden Jahrhunderte, jeweils auf den zu ihrer Zeit aktuellen Geräten. Die über 800 Quadratmeter Ausstellungsfläche sind thematisch aufgeteilt, jedes Jahrzehnt erhält seinen eigenen Bereich, gefüllt mit verschiedensten Radios, Musikspielern und Funkgeräten aller Art. Die Besucher wurden bei der Zeitreise von Herrn Heller begleitet, der die Führung mit seinem außergewöhnlichen Fachwissen, geschichtlichen Hintergründen und technischen Zusammenhängen bereicherte. Da alle Ausstellungsgegenstände offen und ohne trennende Glasvitrine präsentiert sind, bot sich den Besuchern ein sehr beeindruckendes Bild. Natürlich war es während der zweistündigen Besichtigung kaum möglich, auf alle Geräte so detailliert einzugehen, wie sie es verdient hätten – alleine die Geschichte des Rundfunks zur NS-Zeit verfügt über ausreichend Exponate für einen ganzen Tag. Deshalb bietet das Museum auch umfassendere Führungen zu bestimmten Themengebieten an, je nach Interesse der Teilnehmer.

Gekrönt wurde der Tag durch einen Vortrag des ehemaligen RSG-Lehrers Bernd Kroll, der zusammen mit den Schülern technische und ethnische Aspekte der Telekommunikation erörterte. Besonders die manipulative Macht des Hörfunks war sein zentrales Thema, das er den Schülern mit vielen Beispielen näher brachte.

Im Anschluss an die Präsentation nahm sich Michael Heller noch viel Zeit, um Fragen der Schüler zu beantworten und bei Interesse nochmals spezielle Ausstellungsgegenstände zu besichtigen und zu erklären. Für die Abiturienten des Robert-Schuman-Gymnasiums und Kursleiter Roland Hein erwies sich der Tag als unvergessliche Erfahrung und großartige  Abschlussveranstaltung in ihrem letzten gemeinsamen Schuljahr. Die offizielle Eröffnung des Rundfunkmuseums steht aufgrund geplanter Erweiterungsmaßnahmen noch aus, Interessierte könnte jedoch auf Anfrage bereits vorab einen exklusiven Einblick erhalten.

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