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Wir bauen Brücken! Schüler helfen Schülern am RSG

Meist gestaltet er sich völlig problemlos, der Übergang von der Grundschule zum Gymnasium. Die Schülerinnen und Schüler haben alles mitbekommen, was man dazu benötigt. Von der Grundschule und vom Elternhaus. Was aber, wenn es dennoch knirscht, wenn es Phasen der Unsicherheit oder gar der Unzufriedenheit gibt?

Dann greift das Projekt „Schüler helfen Schülern“!

Am RSG warten die Tutoren und viele weitere Schülerinnen und Schüler der 9., 10. und 11. Klasse nur darauf, dass ihre Unterstützung angefordert wird.

„Ich habe es mir erst nicht gedacht, aber es ist super, dass ich Katharina jederzeit fragen kann, wenn ich nicht verstehe, was ich bei der Hausi machen muss“, sagt Lea und lacht dabei. „Ich schreib ihr einfach im Teams-Chat und schon kann ich weitermachen. Vor Schulaufgaben fragt sie mich sogar ab!“ Lea ist begeistert vom Konzept, so wie viele andere 5. und 6. Klässler auch.  Das sei keine Nachhilfe betont sie noch, „denn die brauche ich nicht!“

„Manchmal geht es nur um kleine Tipps zum Lernen“, meint die Tutorin Katharina. „Sicher, die Lehrer sagen wahrscheinlich dasselbe wie wir, aber so in der Eins-zu-eins-Betreuung wird es vielleicht besser angenommen. Du musst jeden Tag Vokabeln lernen! Wenn ich das sage, glaubt Lea aus der 5. Klasse das. Wahrscheinlich, weil ich selbst Schülerin bin, und aus eigener Erfahrung spreche.“ Sie nehme für sich selbst viel mit aus der Betreuung eines 5. Klässlers, erzählt Katharina. Es mache sie stolz, wenn sich Erfolge zeigten.

Das Projekt, das nun schon ein Jahr lang sehr gut etabliert ist, beruht eigentlich auf einer Idee des Elternbeirats: „1000 Stunde für unsere Jüngsten“. Dafür wollte der Elternbeirat im letzte Schuljahr Geld sammeln, um den Lerntutoren aus der 9. und 10. Klasse Anreize zu geben, die jüngeren im Distanzunterricht zu unterstützen. Doch das war gar nicht nötig. Schnell zeigte sich, dass viele ältere Schüler dies ganz einfach gerne machen. Sie stehen seitdem per Teams-Chat jederzeit für Fragen zu Hausaufgaben, IT-Problemen, zum Unterrichtsstoff oder zum Lernen Lernen für die 5. Klässler bereit. Mindestens einmal pro Woche wird zudem ein fester Termin vereinbart, um aktuelle Anliegen und Probleme zu besprechen, Vokabeln abzufragen usw.

Abgelöst wurde dieses Projekt im aktuellen Schuljahr durch die Initiative des Kultusministeriums „Schüler helfen Schülern“. Für die Lerntutoren hat dies an der Sache nichts geändert. Nach wie vor ist die Nachfrage groß, aber auch das Angebot an Lerntutoren ist beachtlich. „Wir sind sehr stolz auf die Bereitschaft der Mittelstufenschüler, die sich mit viel Hingabe um einen 5. oder 6. Klässler kümmern“, meint Schulleiterin Angela Schöllhorn anerkennend.

Koordinatorin Susanne Frisch, zuständig für die Begabtenförderung am RSG, kann dem nur beipflichten: „Es sind oft die Kleinigkeiten: Da versteht ein Schüler die Aufgabenstellung in der Hausaufgabe nicht, ist demotiviert, möchte gar nicht mehr weiterüben.“ Dass hier die Eltern nicht helfen können, weil sie z.B. selbst kein Latein in der Schule hatten, weiß die Lateinlehrerin nur zu gut. „Dann genügt eine kurze Nachricht an den Lerntutor, dieser gibt den entscheidenden Tipp und die Hausaufgabe kann weitergehen. Wir erhalten nur positives Feedback, von den Lernenden, aber auch von den Lerntutoren“, freut sie sich. Dass weiterhin Brücken gebaut werden, auch dann wenn die kulturministerielle Initiative ausläuft, dessen ist sie sich angesichts der engagierten Schülerinnen und Schüler am RSG sicher.

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