Bunte Feier für Rudi Zell, der seit Februar das Robert-Schuman-Gymnasium in Cham leitet
Superhelden aus der Antike und der Neuzeit wurden genauso als Vergleichswerte ins Feld geführt wie Weltraumkapitäne und Baseballtrainer, als Rudi Zell am Freitag offiziell zum neuen Schulleiter des Robert-Schuman-Gymnasiums ernannt wurde. Im Februar war er die Nachfolge von Angela Schöllhorn angetreten, die er bereits zuvor in turbulenten Zeiten vertreten hatte. Bei einer schwungvollen Feier in der Turnhalle des Ausweichdomizils überreichte ihm die Ministerialbeauftragte Anette Kreim die Ernennungsurkunde.
Es ist erst gut drei Jahre her, dass Zell vom Benedikt-Stattler-Gymnasium in Bad Kötzting als stellvertretender Schulleiter ans Chamer RSG gewechselt war. Kaum angekommen, sorgte der Ausbruch der Corona-Pandemie für Wirbel im Schulalltag. Gefühlt hat sich dieser für Zell nie wieder gelegt, wie alle Ehrengäste der Feier in ihren Reden ausführten. Nicht nur musste er bald seine erkrankte Vorgängerin dauerhaft vertreten, er hatte auch noch die Digitalisierung voranzutreiben und den Umzug in die Räume der ehemaligen Gerhardinger-Realschule zu organisieren. Aufgaben zuhauf.
Ein paar Superhelden-Fähigkeiten hätten in dieser Phase hilfreich sein können, räumte Zell ein. Diese besitze er zwar nicht, dafür aber Helfer wie Tobias Hanauer, dem er bei der Feier ein Helden-Cape verlieh. Seit dem Halbjahr stehe ihm zudem Sandra Wagner als Stellvertreterin zur Seite, der er ebenfalls dankte. Er versprach allen, das Amt mit Offenheit und Ehrlichkeit zu erfüllen. Das RSG soll weiterhin eine Schule sein, „in die alle gerne kommen – Schüler und Lehrer“.Das Vertrauen, diese selbst gesteckten Ziele erreichen zu können, sprach ihm seine Stellvertreterin Wagner aus. „Du bist schon ein echter Schumanist geworden, und wir können uns glücklich schätzen, im Team Zell zu spielen“, sagte sie. Sie wünschte ihm viel dabei, die Schule zu gestalten und nach den überstandenen Krisen in die Zukunft zu führen.
Nicht nur am RSG und im Schulbetrieb, sondern in der gesamten Gesellschaft seien die Zeiten so bewegt wie lange nicht mehr, sagte Landrat Franz Löffler. Bildungsziel müsse es daher sein, junge Menschen darauf vorzubereiten, in diesen Zeiten Verantwortung zu übernehmen. Er sicherte die Unterstützung des Landkreises als Sachaufwandsträger des Gymnasiums zu. Auch Chams Bürgermeister Martin Stoiber bot Zell alle Unterstützung an, die er leisten könne.
Aus den Reihen der Schulfamilie wünschten Christoph Dengler vom Elternbeirat, Chaitanya Joshi vom Förderverein, Philipp Ulrich vom Personalrat sowie die Schülersprecher Katharina Lesch, Leo Meierhofer und Ameya Joshi dem neuen Schulleiter viel Glück. An- und abmoderiert wurden sie alle von den Schülern Amelie Heil, Emmi Lekschas und Leo Leitermann.
Und natürlich wurde bei der Ernennungsfeier nicht nur gesprochen, sondern auch viel Kunst und Unterhaltung geboten. Florian Simeth brachte nicht nur die Bigband auf die Bühne, sondern er musizierte auch gemeinsam mit Elisabeth Amberger. Die Schülerinnen und Schüler des Stützpunkt Gerätturnen von Sandra Fischer unterhielten mit Akrobatik, die „School of Dance“ von Marion Hör mit modernem Tanz. Ein langes und aufwendig produziertes Video hatte die Theatergruppe mit Wolfram Steininger produziert. Emotional wurde es am Ende, als erst der Lehrerchor ein Abba-Medley zum Besten gab, ehe am Ende alle Beteiligten gemeinsam ein Ständchen intonierten. „We are Family“ von Sister Sledge – als gesungenes Willkommensgeschenk an den neuen Chef der Schulfamilie RSG.
Text und Bilder: Matthias Lommer (Chamer Zeitung)
