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„Es schaut gut aus“ 

01. August 2025

Bei der Generalsanierung des Robert-Schuman-Gymnasiums ist der nächste Meilenstein erreicht. Zwei Jahre nach dem symbolischen Spatenstich haben Vertreter der Baufirmen, des Architekturbüros, des Landkreises als Bauherr und der Schulfamilie mit ihren Gästen Richtfest gefeiert. Im Herbst 2026 ist der Umzug geplant – in dann „eine der modernsten Schulen in Bayern“, wie Landrat Franz Löffler sagte. Momentan liege die Baustelle – eine der größten im Landkreis – nicht nur im Zeitplan, sondern auch eine Million Euro unter der Kostenschätzung. 

Ganz oben im fünften Stock, wo einmal die neuen Kunstsäle untergebracht sein werden, erhielten die Gäste schon einen ersten Eindruck und genossen den Ausblick über die Stadt. Wer das alte Schuman-Gymnasium kannte, wird das neue kaum wiedererkennen. Während der Planungsphase konnte die Schule immer wieder ihre Ideen einbringen, die das Schulprofil mit viel Theater, Kunst und Musik unterstützen. Die Wünsche seien – so weit es möglich war – berücksichtigt worden, berichtete Schulleiter Rudolf Zell. Das neue Herz des Gymnasiums wird ein lichtdurchfluteter Raum mit Bühne sein. 

  

Fast eine Million Euro unter dem Kostenplan 

  

Noch ist alles im Rohbau. Eigentlich sei man aber für das Richtfest schon ein bisschen zu spät dran, sagte Landrat Löffler. „Wir sind schon weiter im Bauverlauf.“ Momentan werden Elektrik, Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen installiert, Fenster eingebaut und die Trockenbauarbeiten seien in vollem Gange, zählte Architekt Robert Brunner auf. Dass sowohl Zeit- und Kostenplan bislang eingehalten werden konnten, sei auch dem glücklichen Umstand geschuldet, dass die komplette Schule während der Sanierung in die ehemalige Gerhardinger Realschule umziehen konnte, blickte Landrat Löffler zurück. „Das hat Zeit und Geld gespart.“ Vor allem nachdem sich der Baustart verzögert hatte, ein neuer Architekt beauftragt und umgeplant wurde. Jetzt sind zwei Drittel der Gewerke vergeben und momentan liege man fast eine Million Euro unter den veranschlagten Baukosten von 36 Millionen Euro. Ein Kostenrisiko gebe es noch, „aber es schaut gut aus“, fasste Löffler zusammen. 20,3 Millionen Euro schießt der Freistaat zu, den Rest der Kosten trägt der Landkreis. 

Das Gebäude am Hang sei nicht leicht zu sanieren. Aber nach mehr als 50 Jahren sei eine Generalsanierung kein Luxus, betonte der Landrat. Eine moderne Schule, die auch baulich den Lernanforderungen gerecht wird, „ist unsere Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit“, so Löffler. 

Diesen Gedanken griff Regierungspräsident Walter Jonas auf, der an den Namensgeber der Schule erinnerte. Robert Schuman sei einer der Gründerväter des geeinten Europas gewesen. Dieses wertvolle Erbe werde am RSG lebendig gehalten. Schulen sollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden, um verantwortungsvolle Menschen, die eine Demokratie braucht, auszubilden. Diesen Auftrag lebe auch das RSG. Mit der Generalsanierung setze der Landkreis ein klares Statement und unterstreiche sein Engagement für eine moderne und zukunftsorientierte Bildungslandschaft. „Bildung ist die zentrale Basis für die Zukunft und Wohlstand des Landes“, so Jonas. Deshalb sei in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Investition in Bildung notwendiger denn je. 

  

Sanierung war die richtige Entscheidung 

  

Chams Bürgermeister Martin Stoiber dankte seinen teils anwesenden Kreistagskollegen. Zu sanieren „war die absolut richtige Entscheidung“. Der Kreistag hätte sich auch für einen Neubau auf der grünen Wiese entscheiden können, die Sanierung aber sei ein sehr nachhaltiger Weg, bestätigte Architekt Brunner. Zumal die Bauverantwortlichen eine sehr gute und solide Bausubstanz vorgefunden hätten. Dabei sei im Vorfeld der ganze Baukörper nochmals geprüft worden. Auch dadurch konnte Geld gespart worden, erklärte Brunner. Nicht zu vergessen die ökologische Bilanz. Hätte man das bestehende Schulgebäude ersetzt, hätte allein der Rohbau 3.000 Tonnen mehr an CO2-Emissionen bedeutet. 

Vor dem Richtspruch standen viele gegenseitige Danksagungen, etwa an all jene, die am Bau beteiligt sind und dafür sorgen, dass die Generalsanierung bislang so gut gelungen ist. Auch Hausherr Rudolf Zell schloss sich den Dankesworten an. Er bescheinigte unter anderem der Politik und den Planern, „uns als Schule ernst genommen zu haben“. Die Vorfreude in der Schulfamilie sei bereits groß auf den Neubeginn im alten Zuhause. 

Text und Bilder: Michaela Sturm (Chamer Zeitung) 

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