Der russische Überfall auf die Ukraine, die Bedeutung der NATO oder Fake-News im Internet: Über diese und viele weitere Themen diskutierten beim Europatag die Schüler der 10. und 11. Jahrgangsstufe des Robert-Schuman-Gymnasiums mit Dr. Gerhard Hopp. Der Landtagsabgeordnete präsentierte sich dabei als ein Verfechter der europäischen Idee. Er betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit der beteiligten Länder in diesen turbulenten Zeiten. Besonders am Herzen liege ihm dabei die enge Verbindung zwischen dem Landkreis Cham und Tschechien. Als Vorsitzender des Europaausschusses des Landtags setze er sich aktiv für diese Partnerschaft ein. Er erinnerte zugleich daran, wie sich der Landkreis Cham einst vor dem Eisernen Vorhang befand, aber jetzt im Herz Europas von den internationalen wirtschaftlichen Verflechtungen profitiere. Dennoch sei Europa erneut bedroht, insbesondere durch das aggressive Vorgehen Russlands. Hopp plädierte daher für eine stärkere Kooperation der europäischen Länder und für eine eigenständigere Verteidigungspolitik. Angesichts der von Bundeskanzler Olaf Scholz verkündeten Zeitenwende wurde von den Zuhörern auch die Frage nach der Wiedereinführung der Wehrpflicht gestellt. Der CSU-Politiker hielt dies jedoch nicht für eine kurzfristige Lösung. Vielmehr sei es notwendig, die Bundeswehr effektiv mit moderner Ausrüstung zu stärken. Gleichzeitig ermutigte er aber die Gymnasiasten dazu, darüber nachzudenken, wie sich jeder Einzelne für die Gesellschaft engagieren könne - sei es durch einen freiwilligen Wehrdienst oder soziale Tätigkeiten. Mit Blick auf die bevorstehende Europawahl rief Hopp dazu auf, die Bedeutung der demokratischen Werte zu erkennen und sich aktiv für ein starkes und geeintes Europa einzusetzen. Daher trat er auch für eine klare Abgrenzung von der europafeindlichen AfD ein, die überdies im Landtag für eine Verrohung der Diskussionskultur verantwortlich sei.
Text: Gregor Raab
