Zwischen Schulbank und Sandkiste
Selbst ein Projekt auf die Beine stellen, Kooperationspartner finden und am Ende selbst einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten: Das gab Biologielehrer Robert Stögbauer seinen 14 Schülern vom Chamer Robert-Schuman-Gymnasium auf den Weg, als er ihnen im März das Thema seines P-Seminars vorstellte. Heraus kamen vier Einzelprojekte, von denen ab sofort der Chamer Nachwuchs profitiert. Für die Abschlussveranstaltung kamen die Gymnasiasten in das Kinderhaus Loibling, den Kooperationspartner ihres Projekts. Dort bereiteten am Mittwochmorgen einige Schüler mit den Kindern ein gesundes Frühstück vor, bucken Semmeln und stellten gemeinsam Butter und Marmelade her. Die Beeren dafür kamen aus dem Schulgarten des Gymnasiums. Andere gossen mit den Kindern ihr künftiges Spieltipi. Es besteht lediglich aus verflochtenen Weidenzweigen. Die sollen im Frühjahr austreiben und immer mehr zu einem grünen Blätterzelt zusammenwachsen. Zwei weitere Gruppen pflanzten mit den Kindern im Kinderhaus-Garten Obstbäume und ein Kräuterbeet. Obwohl einige Schüler zum ersten Mal im Garten arbeiteten, wirkten sie routiniert – bei ihrer Arbeit und im Umgang mit den Kindern. Lehrer Robert Stögbauer schaute ihnen lediglich mit Schulleiter Rudolf Zell und Bürgermeister Martin Stoiber über die Schulter, die ebenfalls sichtlich angetan vom Projekt waren. Für Stoiber ist es eine „super Sache“, das P-Seminar mit einem Nachhaltigkeitsprojekt für die Jüngsten zu kombinieren. Als die Schüler Projektpartner suchten, hätten sie bei der Stadt offene Türen eingetreten, sagte Stoiber. „Solche Projekte unterstützen wir immer gerne“, sagt der Bürgermeister. Die Idee, das Projekt ausgerechnet im Kindergarten umzusetzen, kam von den Schülern, erzählte Seminarleiter Stögbauer. Auch die Einzelprojekte seien alle Ideen der Schüler. Doch am Laufen halten werde er das Projekt: „Meine Kinder gehen ja in das Kinderhaus.“ Wenn seine Schüler nach dem Abi weg sind, werde er sich wohl um die Pflanzen kümmern, sagte Stögbauer.
Text und Gruppenfoto: Simon Rothfischer (Chamer Zeitung)
Restliche Fotos: Robert Stögbauer