Ein Mensch kann mehrere Leben retten
Wie es ist, wenn das Leben krankheitsbedingt zur Qual wird und ein rettendes Spender-Organ alles verändert, davon erzählte Max Schießl den Schülern der 10. Jahrgangsstufe. Im Rahmen des Programms „Alte für Alte“, bei dem Spender und Empfänger mindestens 65 Jahre alt sind, erhielt Schießl 2018 eine Spenderniere. Der Anruf damals sei überraschend gekommen, die Transplantation im Klinikum Großhadern nur etwa zwölf Stunden später erfolgt. Nach anfänglichen Komplikationen habe sich alles gut eingespielt. Er könne nun sogar Sport treiben und ein unbeschwertes Leben führen. Schießl beantwortete die interessierten Fragen der Zuhörer. Er ist ein Befürworter der auch für Deutschland diskutierten Widerspruchslösung, bei der jeder dann als Organspender gilt, wenn er der Organentnahme nicht ausdrücklich widerspricht. Die freie Entscheidung in dieser persönlichen Frage sei weiterhin gegeben, gleichzeitig würde sich, wie die Beispiele Frankreich und Spanien zeigen, die Zahl der Spenderorgane erhöhen. Nicht nur durch den Organspendeausweis, sondern auch durch ein Tattoo ist es heute möglich, die eigene Bereitschaft zur Spende im Falle eines Hirntods zu signalisieren. Am Ende der Veranstaltung bedankte sich Religionslehrerin Michaela Hainz bei Schießl für seinen offenen und eindrücklichen Bericht. Sie betonte, wie wichtig es sei, solche lebensnahen und authentischen Einblicke zu erhalten, um das Thema Organspende besser zu verstehen.
Text: Michaela Hainz
Bilder: Dr. Corinna Roider