Zum Hauptinhalt springen

Diplomatie hautnah  

20. Dezember 2024

Die Oberstufenschüler des Robert-Schuman-Gymnasiums erlebten einen besonderen Gast: Der amerikanische Generalkonsul Dr. James Miller war auf Einladung von Dr. Gerhard Hopp zu Besuch und diskutierte mit ihnen über eine Vielzahl von Themen. Zu Beginn betonte der US-Diplomat seine deutschen Wurzeln und gab Einblicke in seinen Werdegang. Seit September 2024 leitet er das US-Generalkonsulat in München. Seine diplomatische Laufbahn umfasst Stationen in Bagdad, Tel Aviv, Tripolis, Jerusalem und Paris. Begeistert von seiner neuen Aufgabe sagte Dr. Miller: „Es ist mir eine große Ehre, die deutsch-amerikanische Partnerschaft hier in Bayern zu stärken.“ Dr. Miller hob hervor, dass das Konsulat nicht nur diplomatische Kontakte pflegt, sondern auch praktische Aufgaben übernimmt, wie die Ausstellung von Pässen und Visa oder die Unterstützung von US-Bürgern in Notfällen – besonders während Großereignissen wie dem Oktoberfest.  

  

Bedeutung der transatlantischen Beziehungen  

  

Die angehenden Abiturienten zeigten großes Interesse an seiner Person und nahmen aktiv an der auf Englisch geführten Diskussion teil. Ein zentrales Thema war die Bedeutung der transatlantischen Beziehungen. Auf die Frage nach den Auswirkungen von Donald Trump auf die Außenpolitik der USA erklärte Dr. Miller, dass die gemeinsamen Grundprinzipien Sicherheit, Freiheit und Wohlstand, die seit fast 80 Jahren Bestand haben, weiterhin von sehr großer Bedeutung sein werden. Er betonte auch die Wichtigkeit von Reisen und Schüleraustauschen, um die USA wirklich kennenzulernen, vor allem, wenn man bedenkt, wie vielfältig jeder einzelne der fünfzig Bundesstaaten ist. Ein Zuhörer wollte auch wissen, wie die Diplomatie hinter den Kulissen ablaufe. Dr. Miller antwortete, dass viel Zeit darauf verwendet wird an diplomatischen Vereinbarungen zu arbeiten. Als Beispiel nannte er die Münchner Sicherheitskonferenz, die jedes Jahr als bedeutendes Forum für solche Gespräche dient. 

Persönliche Erlebnisse  

  

Dr. Miller teilte auch persönliche Erlebnisse mit den Schülern. Er berichtete von seiner Zeit in Bagdad, wo er während des Krieges wegen Raketenangriffen mehrere Wochen unter seinem Schreibtisch schlafen musste. Ebenso habe ihn ein früher Job als Koch geprägt, da er dort viel für sein Leben gelernt habe. Der Generalkonsul nutzte auch die Gelegenheit, um sich bei den Gymnasiasten nach ihren eigenen Hoffnungen und Ansichten zu erkundigen. Themen wie der Schutz der Demokratie, die Sicherung gemeinsamer Werte und der Wunsch, die Welt durch Politik oder Journalismus zu verbessern, standen im Mittelpunkt. Dr. Miller meinte dazu: „Wir leben in einer Zeit, in der sich die Welt rasant verändert. Umso entscheidender ist es, dass junge Menschen mit Mut und Entschlossenheit Verantwortung übernehmen.“ Dr. Hopp, selbst ehemaliger RSG-Schüler, richtete eindringliche Worte an die Teilnehmer: „Wir leben in einer Zeit, in der Demokratie, Freiheit und Wohlstand für viele von uns zur Normalität geworden sind. Doch genau diese Errungenschaften müssen wir schützen, indem wir uns aktiv für sie einsetzen.“ Besonders hob er die transatlantischen Beziehungen hervor, die seiner Meinung nach für den Frieden und die Stabilität in Europa unverzichtbar sind. „Diese starke Partnerschaft ist aber weit mehr als eine Frage von Personen oder Wahlentscheidungen. Sie ist ein starkes Band, das die Länder verbindet.“ Dr. Miller zeigte sich beeindruckt von den Beiträgen der Schüler. Als Erinnerungsgeschenk überreichte er Schulleiter Rudi Zell eine Münze und lobte das Gymnasium für die inspirierenden Eindrücke. 

Text und Bilder: Gregor Raab 

Tags: